Willkommen auf meiner privaten Website!

 

  

Auf dieser Seite sollen Projekte, die sich mit dem Denkmalschutz, der Ortschronik und verdienten Personen aus Putzkau beschäftigen, vorgestellt werden. Schwerpunkt sind Themen die bisher nur unzureichend oder überhaupt noch nicht bearbeitet wurden.  

Alle hier gemachten Angaben sind durch Dokumente in den sächsischen Archiven, Bibliotheken und Behörden belegbar, beruhen auf Angaben Putzkauer Bürger oder sind durch eigene Feldforschung bestätigt. Fremde Literatur ist nur als Anregung und Ausgangspunkt für eigene Nachforschungen verwandt worden.

Einige Projekte, besonders beim Denkmalschutz, können über die Ortsgrenzen von Putzkau hinausgehen.

Die Texte wurden nach besten Wissen zusammengestellt, dennoch sind Fehler nicht völlig auszuschließen. Zitate sind als solche gekennzeichnet. Für etwaige Unrichtigkeiten übernehme ich keine Haftung. Alle Inhalte wie Texte, Fotos und Graphiken stelle ich für die private Nutzung kostenlos zur Verfügung. Gewerbliche Nutzung oder Veröffentlichungen sind nur mit meiner Erlaubnis oder der Erlaubnis anderer Rechteinhaber möglich.

Für die Einträge im Gästebuch sind die jeweiligen Absender verantwortlich.

                                                                                               Erhard Dietmar Lenz

 

 

 

 

Größere eigene Veröffentlichungen:

 

"Türstürze und Schlusssteine in Putzkau" in "Schiebocker  Landstreicher", Heft 5 / 2010

"Was ein Denkstein am Rüdenberg erzählt" in "Der neue Prenanthes", Nr. 15, Mai 2011

"Vom Klunker zur Rehwiese" in "Der neue Prenanthes" Nr. 16, Oktober 2011

"Die Friesenschen Jagdsäulen" in "Schiebocker Landstreicher", Heft 6 / 2011

"Nachwort zum Steinwall auf dem Rüdenberge"  und  "Die Fortuna auf der Kugel"

      in "Schiebocker Landstreicher", Heft 7 / 2012

"Die Hübelschenke in Ober-Putzkau" und "Kleindenkmale - Grenzsteine am

      Rüdenberg" in "Jubiläums-Journal 20 Jahre Regionalgruppe Bautzen - 1992 bis

      2012 (Landesverein Sächsischer Heimatschutz)", Bautzen 2012

"Die Putzkauer Rittergutsglocke" im "Oberlausitzer Hausbuch 2014", Bautzen 2013

"Der Schulneubau in Ober-Putzkau 1913-14. Die künstlerische Gestaltung der

      Fassade und der Innenräume und die Schuluhr" in "Wandzeitung" für die Dr.-

      Alwin-Schade-Schule Putzkau, Putzkau 2014 

 "Gemeindegrenze seit 774 Jahren" in Einweihungsrede im Wochen"kurier

      Bautzen/Bischofswerda-Online, 11. Mai 2015

"Der Russenstein in Putzkau" im "Kalender rund um den Valtenberg 2018", 2017

"Ortschronik von Putzkau - Eine heimatkundliche Bestandsaufnahme", Oberlausitzer

         Verlag 2017

 "Historisches Wappen kehrt an seinen alten Platz zurück", in Sächsische Zeitung 

         Bischofswerdaer Zeitung vom 7. August 2018

"Die Nieder- oder Bollbuckmühle" im "Kalender rund um den Valtenberg 2019", 2018.

"Der verlorene Neuhof zu Putzkau" in "Zwischen Großer Röder und Kleiner Spree, 10", 2018.

"675 Jahre Putzkau" in "Oberlausitzer Familienkalenderbuch 2020" 2019.

"Zwei Ansichten von Putzkau" in "Kalender rund um den Valtenberg 2020", 2019.

"Neues vom Torhaus zu Putzkau" in "Oberlausitzer Familienkalenderbuch 2021", 2020

"Die Flurnamen Putzkaus - Eine heimatkundliche Bestandsaufnahme II" Oberlausitzer Verlag 2021.

"Die Grube Ludewig" in "Oberlausitzer Familienkalenderbuch 2022" Oberlausitzer Verlag 2021

"35 Jahre Raketenabzug aus der Oberlausitz"  Oberlausitzer Familienkalenderbuch   2023, Oberlausitrzer Verlag Dr. Gerth 2022.

"Der Rüdenberg in Niederputzkau", Kalender rund um den Valtenberg 2023, 2022.

"Die Brettmühle in Oberputzkau", Kalender rund um den Valtenberg 2024, 2023





TERMINE 2024:


MUSEUMS- UND GESCHICHTSVEREIN BISCHOFSWERDA e.V.


Mo. 24. Juni 2024, 19 Uhr Hotel Evabrunnen, Vortrag zum Burgmodel Stolpen von Ingo Urban.








So hätte das Torhaus in Putzkau nach einer denkmalgerechten Sanierung aussehen können!


Bitte lesen Sie auch meinen Aufsatz zur Geschichte des Torhauses unter der Rubrik "Denkmalschutz" auf dieser Homepage.

Erhard Dietmar Lenz, Ortschronist.






Aktuelles


Putzkau

Der Schwarzstorch ist wieder da!


Die folgenden Fotos gelangen mir heute, Freitag den 4. August gegen 6:30 an der Wesenitz bei der Feinbäckerei Mager in Oberputzkau.




Putzkau

Demnächst wird es für Interessierte möglich sein, die Brettmühle in Oberputzkau zu besichtigen. Anmeldungen bitte unter folgender Rufnummer: 706359 Frau Berthold.










Putzkau


Am Mitwoch dem 22. März 2023 habe ich mit Hilfe von Hr. Jäger vom Bergbautraditions-verein Berthelsdorf den "Heuwegstein" beim Klunker wiederaufgestellt. Der Stein war im vergangenen Jahr bei Baumfällarbeiten umgestoßen worden und auf dem Gesicht liegengeblieben.  Ende vorigen Jahres war es auf Grund des Wetters und des folgenden Winters nicht möglich. Der Stein steht jetzt etwa 1m vom Ursprünglichen Standort entfernt, ist aber unbeschädigt. 

P1040324
P1040324


Der Stein ist eigendlich der Schneisenstein Nr. "10". Er wurde anläßlich der Einrichtung der Schall-Riaucourschen Forstwirtschaft im Waldteil "H" Hohwald "1843" am "Heuweg" aufgestellt. Das "K" ist eine seit dem 16. Jh. gebräuchliche Bezeichnung für den Nassweg. Durch diese Fülle von Informationen ist dieser Stein einer der wertvollsten im ganzen Hohwaldgebiet.


Bei dieser Gelegenheit haben wir den ebenfalls bei Arbeiten im Forst in Mitleidenschaft gezogenen "Hähnchenstein" mit Hilfe von vorhandenen Steinen standfest gemacht. Der Stein weist leichte Beschädigungen vom Aufstellen mit einem Greifarm auf.




Putzkau und Neukirch/Lausitz

Am 3. Juli 2022 fand auf dem Valtenberg die Weihe der Bergkapelle mit einem Berggottesdienst statt. Zuvor war auf Neukircher Seite ein Sagenpfad und danach auf Putzkauer Seite eine Gedenktafel für die ehemalige Polizei-Funkstation, die sich im Gebäude befunden hatte, eingeweiht worden. Die Bergkapelle wurde von den beiden Waldbesitzern Konrad von Posern und Wilderich/Philipp Grafen von Schall-Riaucour gestiftet.




Putzkau

Der Rüdenberg in Niederputzkau
Aus gegebenem Anlass muss ich hier kurz etwas zum 444 m hohen Rüdenberg bemerken. Der Berg findet in heimatkundlichen Artikeln häufig Erwähnung. Leider lassen die zuletzt in Großdrebnitz, Burkau und Bischofswerda erschienen Veröffentlichungen ein ausreichendes Quellenstudium und Ortskenntnis vermissen. In allen drei Veröffentlichungen ist mit keinem Wort der Ort Putzkau als Standort des Rüdenberges erwähnt.
Der Berg findet erstmals im Stolpener Amtserbbuch (HStA DD, 10069, Nr.1301) von 1559 unter dem „Geholtze des Amts Stolpen“ als „Rüdenbergk“ Erwähnung. Ein Jahr später ist der Berg auf einer Rundkarte der Kurfürstlichen Wälder als „Der Röthenbergk“ (HStA DD 12884, S.6, F.77, Nr.9) bezeichnet. Die Nordseite des Berges gehörte zu den bischöflichen und später kurfürstlichen Wäldern um das Jagdschloss (Burg) Stolpen. Die Landesherren übten hier aber nicht selbst die Jagd aus. Sie gaben das Jagdrecht an die Rittergutsbesitzer in Oberputzkau. Der wildreiche Wald ist bekannt für seinen großen Bestand an Rehwild. Deshalb wird der Wald auch Rehwald und der Berg Rehberg genannt. Bis zum Erscheinen des Wolfes konnte man hier oft Rehen begegnen.
Der Wald selbst ging mit der Sächsischen Verfassung 1831 vom königlichen in Staatsbesitz über. Seither versuchte der Staat das relativ kleine Waldgebiet an der Nordseite des Rüdenberges ständig zu erweitern. Insbesondere nach dem Deutsch-Französischen Krieg gelang es mit Hilfe der enormen Reparationszahlungen aus Frankreich die Waldfläche des Staatsforstes mehr als zu verdoppeln. Dadurch gelangten große Teile der Großdrebnitzer und Niederputzkauer Bauernwälder in den Besitz des Staates. 1948 kam das Forstrevier am Rüdenberg „Infolge Eingliederung nichtselbstständiger Gutsbezirke in benachbarte Gemeinden“ zur Gemarkung Niederputzkau. Seither gehört der Rüdenberg zum größten Teil zu Niederputzkau, ein kleiner Teil zu Oberottendorf.
Über den Gipfel führt die Grenze zwischen der Gemeinde Schmölln-Putzkau und der Stadt Neustadt i.Sa., die gleichzeitig die Grenze der Landkreise Bautzen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge ist. Die auf dieser Grenzlinie stehenden kurfürstlichen und königlichen Forstgrenzsteine markierten hier lediglich das Forstrevier der Kurfürsten und Könige. Der Berg selbst stellt nur eine Landmarke des hier beginnenden Oberlausitzer Berglandes dar. Aufgrund seiner isolierten Stellung errichtete die sowjetische Armee während ihres Einmarsches in die CSSR im Jahre 1968 auf dem Gipfel eine Richtfunkstation. Die Datierung „1968r.“ auf dem Katzenstein am Lärchenweg erinnert an diese Zeit. Am Rüdenberg befinden sich eine ganze Anzahl von Denksteine, die es zu entdecken lohnt. Auch deshalb ist der Rüdenberg ein beliebtes Wanderziel. Leider ist das Gasthaus Zur Grünen Tanne inzwischen geschlossen. Die abgebildete Karte zeigt alle bekannten Sehenswürdigkeiten.


1 Wegweisersäule am ehem. Gasthof Zur Grünen Tanne
2 Wegebaustein „FAD 1934“
3 Sogenannter „Jacobstein“ Gedenkstein „OFW Jacob 1885-1926“
4 Sogenannter „Katzenstein“ Wegebaustein „1901 Thomass|Jacob“ u.a. „1968г.“
5 Kurfürstliche Forstgrenzsteine mit den gekreuzten Schwertern
6 Der „Teufelstein“, daneben die „Festung“
7 Berainungsstein „+ | 1835“
8 Forstgrenzmal „+ … 44“ (1625 bez.: Groß Rst. wacken)
9 Berainungsstein „+++ | 1771“ und „Steinwall am Rüdenberge“
10 Wegweisersäule
11 Wegweisersäule
12 Königliche Forstgrenzsteine „+ | ♔“
13 3 Seifhügel
14 Mittelalterlicher Weg
15 20 Schürfstellen
16 Steinaufschichtungen
17 Wegweisersäule „1836…“

Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung. Erhard Dietmar Lenz, Putzkau.





FRANKFURT AM MAIN

Impressionen von der Frankfurter Buchmesse 2021

Besuch am Stand des Oberlausitzer Verlages Dr. Andreas Gerth in der Halle 3.0. Hier waren erstmals auf der Frankfurter Buchmesse meine beiden heimatkundlichen Bestandsaufnahmen "Ortschronik von Putzkau" und "Die Flurnamen Putzkaus" dem internationalen Publikum präsentiert.





PUTZKAU / ZITTAU

Eben ist im Oberlausitzer Verlag Dr. Gerth der 2. Teil meiner heimatkundlichen Bestandsaufnahme "Die Flurnamen Putzkaus" erschienen.

208 Seiten, Softcover

schwarz/weiße Abbildungen

Preis 16,95 €

Verkauf in Buchhandlung Heinrich, Kirchstraße Bischofswerda

  • CCI19042021

In einem Verzeichnis sind über 400 Flurnamen erfasst. Es wurden nicht nur ihre Namen, das Jahr der Nennung, die Quellen und ihre Lage, sondern auch Ihre Herkunft und Bedeutung ermittelt. Mit vielen daran gebundene Begebenheiten und Sagen sind die einzelnen Flurnamen ergänzt. Neben den Fluren der Gemarkungen Nieder- und Oberputzkau sind auch solche, die ehemals zu Putzkau gehörten einbezogen.

  • Flurnamen

Bild- und Kartenmaterial, ausführliche Quellenangaben, eine Zeittafel zur Geschichte des Ortes und der Gutsherrschft Oberputzkau, sowie eine Liste der Kleindenkmale auf Putzkauer Flur ergänzen die Publikation.

Das Buch kann zu einem Standartwerk über Flurnamen werden.




PUTZKAU

Die Grube Ludewig ist nach jahrelanger Suche gefunden!

Bei meiner Recherche zu den Flurnamen Putzkaus sollte nun endlich ein weißer Fleck in der Ortsgeschichte getilgt werden. Die Grube Ludewig. Sie ist in den Akten des Bergarchivs Freiberg[1] neben der Grube „Neuer Segen Gottes“ auf dem Rücken erwähnt. Während für die Grube „Neuer Segen Gottes“ von 1668 der Standort an der Einmündung des Stufenweges in den Rückenweg eindeutig fest steht, war der der „Grube Ludewig“ bisher unbekannt. Auch in der letzten großen Abhandlung über die „Bergbauzeugnisse in der südwestlichen Lausitz“ von W. Reichel, ist zu lesen: „Eine Lokalisierung ist nicht möglich“[2]. Da die Grube Ludewig aber immer wieder genannt wurde[3], mussten auf Putzkauer Flur irgendwelche Hinweise zu finden sein. Ausgangspunkt für die Nachforschungen war die Beschreibung in den Bergamtsakten von 1717: „Putzkau, Fundgrube mit Erbstollen, Ludewig, auf freyherrlichen Gründen, 1715“. Die Beschreibung bezog sich also auf den Grundbesitz des Kammerherrn und Bergrates Georg Ludewig Freiherrn von Haxthausen (1671-1755), der 1708 mit dem Rittergut Putzkau belehnt wurde. Aber dieser war riesig. Wo sollte man da suchen? In alten Beschreibungen des Bergbaus im Hohwald bzw. im Putzkauer Revier findet man oft die Formulierung „bei Berthelsdorf oder Ottendorf“. Von hier aus betraten angeblich die sagenumwobenen „Walen“, dann vor 500 Jahren die Goldwäscher und später die Rutengänger das Putzkauer Revier. Als vor 150 Jahren die Eisenbahnlinie Bautzen-(Bad)Schandau durch das Putzkauer Revier gebaut wurde, stieß man angeblich auf Zeugnisse des Erzbergbaus[4]. Leider gab es davon keine konkreten Beschreibungen.

  • 2

Lageplan der „Grube Ludewig“ in der Forstabteilung 637 vom Putzkauer Revier.


Die Abteilung 637 im Putzkauer Forstbetrieb Philipp Graf von Schall- Riaucour versprach, auf Grund ihrer Lage oberhalb einer alten Goldwäsche, der gesuchte Ort zu sein. Hier am Oberottendorfer Heyde Berg, der in Putzkau Buschmühlenberg genannt wird, durchschneidet die Eisenbahnlinie auf einer Länge von 200 m Lausitzer Granit. Das Gestein ist „reich an Fragmenten von Quarz-Biotitschiefer und dann streifig-flasenige Textur annehmend, unterbrochen von Gangförmigen Eruptionsgestein“[5]. Auf beiden Seiten der Bahnlinie steht massives, sehr hartes Gestein an. Die südliche Felswand ist beim Kilometer 26,6 durch eine nur wenige Meter breite Blockhalde unterbrochen. Die Halde ist auf keinen Fall natürlichen Ursprungs. Als man die Bahntrasse durch den Fels sprengte, stieß man hier möglicherweise auf eine Bergbauanlage. Zurück blieb diese Blockhalde. In der Umgebung fanden sich weitere Hinweise früheren Bergbaus. Oberhalb, schon auf Oberottendorfer Gebiet, befinden sich ein kleiner, inzwischen mit Müll verfüllter, Tagebau und etwas weiter eine Tagesschürfe. Hier zwischen den Grenzsteinen 47 und 48 führt der Obere Mühlweg von der ehemaligen Buschmühle nach Oberottendorf. Auf Putzkauer Flur, etwa 50 m von der Bahnlinie entfernt, sind eine Grube mit Halde erhalten. Beide sind bisher nicht untersucht worden. Sicher ist aber eines: „Hier wurde Bergbau betrieben!“ Vor Jahrzehnten muss die Grube (Pinge?) mit einem einfachen Geländer gesichert gewesen sein. Es ist aber längst heruntergebrochen und nur noch zu vermuten. Unterhalb der Grube führt ein Graben in gerader Linie, aber schräg über den Buschmühlenberg, zum Oberen Querweg hinab. Hier ist möglicherweise Erz über eine Rutschbahn zum Weg befördert worden?

Tagebau, Blockhalde, Grube (Pinge?), Halde und Graben bilden eine gerade Linie in Richtung Norden, zu einer alten Goldwäsche am Wiedwasser aus dem 15./16. Jahrhundert. Logischerweise legte man die Grube Ludewig, wie bei der Grube Neuer Segen Gottes, oberhalb einer Goldwäsche an. Aus dieser Tatsache, der Lage an der Grenze und den im Jahre 2020 vor Ort gemachten Beobachtungen kann wohl mit Recht hier der Standort der „Grube Ludewig“ angenommen werden.

Noch mehr zur Grube Ludewig und weiteren 400 Flurnamen Putzkaus finden sie in meiner 2021 im Oberlausitzer Verlag erschienenen Publikation „Die Flurnamen Putzkaus – Eine heimatkundliche Bestandsaufnahme II.“.


[1] Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40006 Bergamt Altenberg (mit Berggießhübel und Glashütte), Nr.0004.

[2] W. Reichel, R. Böhme, M.H. Fischer, J.-M. Lange, K. Thalheim „Goldseifen und Erzbergbau im östlichen Meißner Hochland – Eine Bestandsaufnahme“, GEOLOGICA SAXONICA Band 58 (2012), erschienen 2015, S.41.

[3] Johannes Langer in „Der ostelbische Bergbau im und am Gebiet der Dresdener Heide und der Sächsischen Schweiz“ in Neues Archiv für Sächsische Geschichte, Dresden 1929, S.23.

[4] Erhard Nierich „Gold“ in Sächsischer Erzähler o.J.: „Bei dem Bahnbau der Schandau-Niederneukircher Strecke wurde 1876 in 3 Meter Tiefe ein altes tannenes Mühlengerinne gefunden, dass von der Goldwäsche am Klunker stammte“.

[5] Geologische Spezialkarte des Königreiches Sachsen, Section Neustadt-Hohwald Nr.69, Leipzig 1889.





PUTZKAU

  • P1020109

Auf dem Heydelberg (355,6 m) in Oberputzkau wurden durch die Bürgervereinigung Putzkau e.V. Bänke und ein steinerner Tisch aufgestellt. Auf der Tischplatte sind Name, Höhe und Richtung der von hier aus sichtbaren Berge angegeben.

  • P1020107





SCHMÖLLN-PUTZKAU


Nach einer Information der Gemeindeverwaltung hatte die Gemeinde Schmölln-Putzkau zum Stichtag 30.06.2020 folgenden Einwohnerbestand (Hauptwohnsitz):


Einwohnerzahl       3026 = 100 %                 Fläche  32,9 km² = 100 %


Putzkau                  1682 =   56 %                             24,0 km² =  73 %                      

Schmölln/O.L.          992 =   33 %                               5,5 km² =  17 %

Tröbigau                   253 =    8 %                                3,4 km² =  10 %

Neuschmölln              99 =    3 %                               zu Schmölln/O.L.




PUTZKAU


350 Jahre Jahrmarktsprivileg

  • 29-1

Archivverbund Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv Bautzen, Staatsfilialarchiv, 50155 Standesherrschaft Königsbrück, Nr. U 125. Mit freundlicher Genehmigung vom Staatsfilialarchiv Bautzen.


Am 28. Juni 1670 erteilte der Kurfürst Johann Georg II. „der Andere“ unserem Rittergutsbesitzer Heinrich der Jüngere Freiherr von Friesen zu Schönfeld die Erlaubnis zwei Jahr- und Viehmärkte auf die Termine Laetare und 13. Sonntag nach Trinitatis in Oberputzkau abhalten zu dürfen. Das Privileg wurde jedem folgenden Rittergutsbesitzer mit der Belehnung erneuert. Zwei Jahrmärkte waren ein großes Privileg was dem hohen Ansehen, welches der Freiherr von Friesen beim Kurfürsten genoss, geschuldet ist. Die Jahr- und Viehmärkte fanden vermutlich von Anfang an im Neuhof statt. Vormittag war der Viehmarkt und Nachmittag der Krammmarkt.

So wurden dann beide Jahrmärkte bis zum Jahre 1866 abgehalten. 1867- 1870 fiel der zweite Viehmarkt aus. Beim Frühjahrsmarkt ist aber weiterhin am Vormittag Viehmarkt und am Nachmittag Krammarkt. Für das Jahr 1869 ist das Datum für unseren Jahrmarkt eindeutig belegt: 5. April[1], der Montag nach Ostern. Dieser Jahrmarktstermin blieb bis 1969.

Der Gemeinderat beschloss auf seiner Sitzung vom 2. December 1871 folgendes: Auf Antrag der Rittergutsherrschaft zu Putzkau über die in unserer Gemeinde befindlichen Kram- und Viehmärkte betreffend. Der Gemeinderat erklärte sich darüber einstimmig und beschloß, daß der Herbstmarkt sowie die  beiden Viehmärkte in Wegfall kommen sollen.[1]

Da sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts  die Viehmärkte in unserer Gegend  überhaupt nicht mehr lohnten, schaffte man diese ganz ab (Gaußig 1883). Schließlich hatte die Gemeinde Oberputzkau den Kreistierarzt je Markttag für die „Besichtigung des Viehs“ mit 1 Taler „auszulösen“. 1907 zog man den Markttag vom Montag auf den Sonntag vor, weil die Händler am Montag angeblich keine Geschäfte mehr machen könnten. Der letzte Jahrmarkt fand in Putzkau am Sonntag den 13. April 1969 statt. Die Gemeinde hatte wohl kein Interesse mehr.

Leider hat man nach der Wende versäumt die Jahrmaktstradition wieder aufzunehmen. Schließlich hatte ja Putzkau seinen Spitznamen „Hundputzsche“ wohl vom schlechten Wetter, welches oft am 1. Sonntag nach Ostern herrschte. Dieser Spitzname für unseren Ort fand weite Verbreitung. Ich werde nie vergessen, wie mich mein Chef am 1. Arbeitstag im August 1968 in Dresden fragte: „Wo kommst Du her“? Ich sagte Putzkau. Er antwortete: „Ach Hundeputzsche“.


[1] „Gemeinde-Buch für Ober-Putzkau 1863-1891“, Privatbesitz.




PUTZKAU


Das seit viel Jahren leerstehende denkmalgeschützte Erbgericht in Oberputzkau (Zittauer Str. 7) war 2017 an einen privaten Interessenten verkauft worden. Er baut es zum Wohnhaus mit 2 Mietwohnungen und 2 Ferienwohnungen aus. Der Umbau erfolgt denkmalgerecht. Die äußere Ansicht des Gebäudes wird in den Zustand von vor 1850 versetzt. Dafür sind alle späteren Anbauten, einschließlich der Bäckerei Schlenkrich, (Zittauer Str. 6) abgerissen worden. Deren Türsturz von 1850  ist geborgen und unter dem Türschlussstein des Erbgerichts von 1789 eingebaut worden. Alte, im 19. Jh.  zugesetzte Fensteröffnungen, wurden freigelegt. Die Gewölbe im linken Gebäudeteil werden erhalten. Im Erdgeschoss sind durchgängig die alten granitenen Fenstergewände eingebaut worden. Auf beiden Etagen sind sechteilige, der Bauzeit entsprechende, Fenster eingesetzt worden. Auch die farbliche Gestaung der Fassade entspricht der originalen Farbgebung. Insgesamt eine gelungene und vorbildliche Sanierung.




PUTZKAU


Impressionen vom Festjahr 2019

- Einweihung Historischer Wanderweg Niederdorf (2)

- Projektzirkus (5)

- Einweihung Historischer Wanderweg Oberdorf (2)

- Ausstellung zur Ortsgeschichte (7)

- Orgelkonzert und Ausstellung in der Kirche (2)

- 25 Jahre Gemeinde Schmölln-Putzkau im Freibad (1)

- Buchvorstellung "Ortschronik von Putzkau" (1)

- Tag der Oberlausitz auf der Obstbaumwiese am Rupprechtsflössel (1)

- Einweihung des neuen Wanderweges zum Valtenberg (1)

- Tag der offenen Tür und Vortrag zur Brauerei in der KITA (1)





PUTZKAU


"Ortschronik von Putzkau - Eine heimatkundliche Bestandaufnahme" von Erhard Dietmar Lenz

Aus Anlass des 350. Geburtstages Jacob Heinrich Graf von Flemmings 2017, des 1050. Jahrestages der Gründung des Hochstiftes Meißen 2018 und des 675. Jahrestages der Ersterwähnung Putzkaus in einem Personennamen 2019 erscheint meine "Ortschronik von Putzkau - Eine heimatkundliche Bestandsaufnahme".

Im Oberlausitzer Verlag in Spitzkunnersdorf, Inh. Dr. Andreas Gerth, ist das Buch am 22. November 2017, in einer Auflage von nur 450 Exemplaren erschienen. Das Buch besitzt eine hochwertige Ausstattung mit über 240 Abbildungen auf 336 Seiten. Diese ungewöhnlich hohe Anzahl von Abbildungen (Dokumentenkopien, Fotos, Zeichnungen, Karten, Wappen und Bildnisse), Tabellen, versch. Verzeichnissen und ausführlichen Quellenangaben machen das Buch besonders informativ und rechtfertigt den Buchhandels-Preis von 29,95 €. Das Buch ist ab sofort im örtlichen Buchhandel Schreibbüro Heinrich (Bischofswerda) und "Papeterie" Darkow (Neukirch/Lausitz) sowie beim Verlag zu kaufen.

Erstmals überhaupt wird eine undatierte und unbezeichnete Zeichnung mit Erd- und Obergeschoss des Herrenhauses, "Schloß" genannt, im Neuhof veröffentlicht. Frau Ivonne Makowski vom Landesamt für Denkmalpflege fand sie in der dortigen Plansammlung und fragte mich um meine Meinung. Gemeinsam konnten wir die Zeichnung einem Ort, einer Zeit und einer Person zuordnen. Höchstwahrscheinlich ist sie 1737 vom Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel angefertigt worden, als dieser von August III. nach Putzkau geschickt wurde um die Eignung des Herrenhauses, "Schloß" genannt, im Neuhof als Invalidenhaus zu prüfen. Eine weitere Neuentdeckung ist ein Kartengemälde des Rittergutes Putzkau von 1691, angefertigt von Hans August Nienborg. Es wird hier großformatig reproduziert. Der Leser kann so einen unerwarteten Blick auf das Putzkau des 17. Jahrhunderts werfen.

Ausführlich werden die Gutsherrschaft, die Forsten, die Mühlen, Neuputzkau und die Baudenkmale behandelt. Soweit möglich, wird jeder Rittergutsbesitzer im Bildnis vorgestellt. Interessant sind ihre engen Beziehungen zum bischöflichen Hof in Meißen/Stolpen/Wurzen und später zum kurfürstlichen Hof in Dresden. Historische Ereignissen werden in 90 Kapiteln mit Dokumenten belegt und einige wenige persönliche Erlebnisse sind eingeflochten. Da, wo sich Sagen an einem Ort festmachen lassen, sind sie in einer Kurzfassung wiedergegeben. Der geschichtliche Bogen spannt sich von der Besiedelung vor 800 Jahren bis zum Jahre 1994, als Putzkau in der Gemeinde Schmölln-Putzkau aufging. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der älteren Geschichte Putzkaus.

Mit dem Buch bewarb sich der Autor um den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung 2018 und ist vom Kultusminister mit einer Ehren-Urkunde ausgezeichnet worden. In der Laudatio wurde die Verbindung der Chronistentätigkeit mit seinem ehrenamtlichen Engagement für die Denkmalpflege hervorgehoben und als beispielhaft bezeichnet.

  • Ehren-Urkunde



 



Archäologie


PUTZKAU

Am 5. April 2018 wurde in Putzkau ein, wie ein Anhänger geformter, Stein aus Sandsteinquarzit gefunden. Das Objekt ist oval bis rund mit den Maßen 83 x 74 mm und gleichmäßig 22 mm stark. Die Außenränder sind abgerundet. Eine Bohrung von 7 mm befindet sich außerhalb des Zentrums. Der Stein wurde dem Museum der Westlausitz in Kamenz vorgelegt und als bronzezeitliches "Webgewicht" erkannt.

In einem Schreiben vom Museum der Westlausitz heißt es "Einziges Indiz für eine bronzezeitliche Zuordnung ist folgende Passage: Evtl. der Lausitzer Kultur zu zuordnen, da sich am möglichen Herkunftsort (...Niederputzkau) laut M. C. C. Gercken (1764, S. 11) Urnen befunden haben, welche wohl der Lausitzer Kultur zu zu schreiben sind." 

"Webgewicht oder Netzsenker" aus Putzkau, Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

Das Webgewicht oder Netzsenker ist im Landesamt für Archäologie Sachsen archiviert und unter der Nr. LfA-ID 00342081 (OPU-04/01) inventarisiert. Eine 2019 durchgeführte materialtechnische Untersuchung erbrachte folgenden Befund: Elbsandstein. Der Stein stammt also aus unserer Gegend und wurde wohl auch hier bearbeitet.



  

CHEMNITZ

Seit dem 16. Mai 2014 ist das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz für Besucher geöffnet. Der "Belmsdorfer Depotfund mit Armschmuck und Rohbernstein" ist vollständig und restauriert zu sehen. Er stammt aus der "Lausitzer Kultur"  1200-1000 v. Chr. Die sehr gut erhaltenen Stücke stellen den bedeutendsten Fund in der Umgebung Putzkaus dar. Die zwei Stücke Rohbernstein bezeugen Handels-beziehungen in den Ostseeraum bereits vor 3000 Jahren. 

"Depotfund mit Armschmuck und Rohbernstein", Belmsdorf bei Bischofswerda, Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz. Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Archäologie Sachsen.

 

Eintrittspreise: 7 €, ermäßigt 4 €. Öffnungszeiten sind Dienstag-Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. Anschrift: Stefan-Heym-Platz 1 (Brückenstraße 9-11), 09111 Chemnitz.

 

  

  

 

15 Einträge auf 2 Seiten

Dieter Schöne

27.09.2013
17:28
Eine einmalige Darstellung ihrer FORSCHUNGSARBEIT! Wie aber bitte vereinbart sich ihre Forschungsarbeit mit den Untaten einer Putzkauer Baufirma? Sie unternahm beim Bau der so genannten Bischofswerdaer Umgehungsstr. alles, um uralte "Bautasteine" mit Billigung der Landesämter für Denkmalschutz (Dr. Rösner)und Archäologie (Dr. Krabatt) zu verschottern oder in Abhalten zu stürzen! Dabei wurden die historische Entstehung der Stadt Bischofswerda und des gesamten Umfeldes (auch von Putzkau) vernichtet! Eine Baufirma, die sogar nicht einmal davon abschreckte, eine uralte Moorlaiche einfach (und besonders ganz schnell!) auf Abraumhalden zu entsorgen. Dabei taten sich im Geißmannsdorfer Kreuzwasser besonders Mitarbeiter aus ihrem Ort hervor. Irgendwann wird dieses Übel noch ein gewaltiges Nachspiel haben. All dies hat jedoch mit ihren Forschungsarbeiten nichts zu tun. Ich möchte hier nur die negativen Verhaltensweisen heutiger Baufirmen und staatlicher Organisationen aufzeigen. Ich finde Sie großartig und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg! Ihr Dieter Schöne aus Rammenau.

Enrico Weiß

25.01.2013
09:48
Sehr geehrter Herr Lenz, Ihre Seite ist sehr interessant gestaltet. Den ein oder anderen Stein werde ich dadurch besser selbst finden können. Für die weitere Forschungsarbeit wünsche ich Ihnen alles Gute.

Danke auch noch für Ihre bisherigen Bildbeiträge beim Sächsischen Heimatschutz in Bautzen.

Schöne Grüße
Enrico Weiß

Martyna Wolff

03.01.2013
12:33
Hallo, Herr Lenz, es ist wirklich hochinteressant, was man auf diesen Seiten erfahren kann. Vielleicht haben Sie ja auch mal Lust, die umfangreichen Niederschriften von Dr. Schade (vor allem die nichtveröffentlichten, handschriftlichen)zu "studieren". Dabei ist bestimmt auch noch vieles Interessantes zu entdecken...
Ich freue mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen..
Bis dahin herzliche Grüße aus dem nun schon 99jährigem Schulgebäude von Martyna Wolff

Jonny Böhme

03.01.2013
11:20
Hallo Dietmar,

danke für diese informative Homepage. Für einen Putzkauer ein Muss mal reinzuschauen. Ich werde dies jedenfalls öfter tun. Sollte ich verwendbares Material finden, werde ich es Dir selbstverständlich zukommen lassen.

Liebe Grüße und bleib dran,

Jonny

Manfred  Herzog

30.12.2012
07:47
Lieber Dietmar!
Ein sehr schöner Beitrag zur Heimatgeschichte unseres Dorfes.
Man lernt nie aus. Ich habe viel Neues erfahren.
Manfred

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